Symposium Mädchenbildung durch Frauenorden - 9. März 2018, Kardinal-Döpfner-Haus, Freising

Anlässlich des 350–jährigen Jubiläums der Landshuter Ursulinen unterzog das Symposium die Beiträge klösterlicher Schulen zur Mädchenbildung einer interdisziplinären wissenschaftlichen Betrachtung.

Referate von:

  • Prof. Dr. Anne Conrad (Universität des Saarlandes): Die Mädchenschulen der Ursulinen auf dem Weg durch die Neuzeit
  • Dr. Roland Götz (Archiv des Erzbistums München und Freising): Zwischen Klausur und Wissenschaft. Das Archiv des Erzbistums München und Freising und die Archive aufgelöster Klöster
  • Stefan Owandner, Projekt „Mädchenbildung durch Frauenorden“: Der Beitrag der Orden zur Mädchenbildung am Beispiel der Salesianerinnen in Beuerberg und der Ursulinen in Landshut mit Vorstellung von Forschungsperspektiven
  • Dr. Sandra Krump, Ordinariatsdirektorin Ressort Bildung im Erzbischöflichen Ordinariat München und Freising: Wohin geht die Reise? Konsequenzen aus dem Erbe der Frauenorden für katholische Schulträger
  • Dr. Sebastian Kistler, missio München: Frauenorden und die ganzheitliche Entwicklung von Mädchen weltweit

 In ihrem Eröffnungsreferat gab die wohl profilierteste Kennerin der Geschichte des Ursulinenordens, Frau Prof. Dr. Anne Conrad, einen Überblick über die Schulsituation um 1500 und die Gründung der Ursulinen durch Angela Merici. Als „Innovative Avantgarde“ bezeichnete Frau Dr. Conrad sowohl die Gründerinnen als auch die mutigen Ordensfrauen späterer Generationen. Im Sinne Angela Mericis haben sie aktuelle kirchliche und gesellschaftliche Entwicklungen nicht nur erkannt, sondern auch konstruktiv und offen darauf reagiert. Sie stellten sich der großen Herausforderung, geistliches Leben mit Weltoffenheit zu verbinden. Für die Zukunft empfahl die Referentin die Beachtung folgender Anregung der Ordensgründerin: „Haltet euch an den alten Weg.. und lebt ein neues Leben.“ (7. Gedenkwort) und „Wenn es sich gemäß den Zeiten und Bedürfnissen ergeben sollte, etwas neu zu ordnen oder etwas anders zu machen, tut es klug und nach guter Beratung“ (Letztes Testament). In der Zukunft wird auch das Menschenbild Angela Mericis als Basis für weitere Entwicklungen von großer Bedeutung bleiben:

  • Liebe, Zurückhaltung, Milde
  • Nicht mit Härte
  • „Alle sind Gottes Geschöpfe. Ihr wisst nicht, was er aus ihnen machen will“. (8. Gedenkwort)
  • Respekt vor jedem/r Einzelnen
  • Vertrauen auf Gott und Vertrauen in die Menschen (Schülerinnen und Schüler)

Sr. Brigitte Werr von der Föderation deutscher Ursulinen verstärkte im Rahmen der nachmittäglichen Diskussion diese Aussagen, indem sie „Wertschätzung, Ermutigung und Hoffen auf den hl. Geist“ als Grundlagen ursulinischer Pädagogik in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft darstellte.

Stefan Owandner strich besonders die Freiheit als Grundzug ursulinischer Pädagogik hervor ebenso wie die Aufgabe, die Unabhängigkeit von Frauen ständig einzuüben.

Für Dr. Sandra Krump, Ordinationsdirektorin Ressort Bildung im Erzbischöflichen Ordinariat München und Freising, unterstützen katholischen Privatschulen das diözesane Programm, Frauen zu ermutigen, Führungspositionen in Kirche und Gesellschaft zu übernehmen. Weitere Vorzüge der Privatschulen sei es, für die Bildungsgerechtigkeit eine bedeutende Rolle zu spielen sowie das immaterielle Erbe weiter zu tragen und die „Geschichte“ zu bewahren und zu erschließen.

Nicht nur einmal wurde die große Qualität sowie die Leistung der „Vereinigung von Ordensschulen Österreichs“ hervorgehoben.

 

Autor: Peter Paul Steinringer

(HR Mag. Peter Paul Steinringer, Jg. 1953, war von 2002 bis 2013 Direktor des Ursulinengymnasiums Innsbruck)

 

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