Herausfordernde Zeiten an Schulen meistern

Von 07. bis 10. November 2022 trafen sich Schulerhalter:innen und Direktor:innen katholischer Volks- und Sonderschulen aus acht Diözesen im Bildungshaus St. Michael in Matrei am Brenner, um über „Krisen und Schulen - Krisen an Schulen“ zu sprechen und wie man diese gut bewältigen kann.

 

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Gruppenbild: 35 Teilnehmende aus acht Diözesen beschäftigten sich mit dem Thema "Krise an Schulen". (c) ÖOK, Bild in höherer Auflösung

35 Teilnehmende aus den Katholischen Volks- und Sonderschulen fanden sich im neu gestalteten Bildungshaus St. Michael in Matrei am Brenner ein, um über Krisenzeiten an Schulen zu sprechen. Die beiden Veranstalter, Clemens Paulovics von der Österreichischen Ordenskonferenz und Marie-Theres Igrec vom Interdiözesanen Amt für Unterricht und Erziehung, wählten das Thema nicht zuletzt angesichts der krisenbelasteten Zeit, in der wir uns gerade befinden.

Der Themenbogen des Symposiums wurde dabei über Krisenteams an Schulen, Grenzverletzungen, Umgang mit Trauer und Tod bis hin zu Hoffnungszeichen in unsicheren Zeiten gespannt.

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Marie-Theres Igrec (IDA)  und Clemens Paulovics (ÖOK) mit dem Direktor des Bildungshauses Matrei am Brenner, Alois Wild (mitte). (c) ÖOK/emw, Bild in höherer Auflösung

Krisenintervention und Krisenteams

Den Auftakt des Symposiums machten Petra Brunner und Miriam Scharler vom Kriseninterventionsteam an Schulen Tirol, die den Teilnehmenden einerseits einen tiefen Einblick in ihre Arbeitspraxis boten und andererseits umfangreiches theoretisches Wissen inkl. Vorlagen, Musterbriefe etc. vermittelten.

Nach einer Definition des Begriffes „Krise“ wurde intensiv zu Krisenmanagement gearbeitet: die Einrichtung eines schulinternen Krisenteams wurde in ihrer Wichtigkeit hervorgestrichen, die Aufgaben desselben geklärt.

Für Überraschung sowohl der Referent:innen als auch der Teilnehmer:innen sorgte die Erkenntnis, wie unterschiedlich Krisenmanagement der einzelnen Bundesländer bzw. Bildungsdirektion gehandhabt wird. Man war sich einig, dass das möglichst einheitlich aufgesetzt werden sollte und das nach dem Vorbild Tirols, wo Hilfe betroffenen Schulen rasch und unkompliziert zuteil wird.

Ausführlicher Bericht zum Thema Krisenmanagement hier.

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Petra Brunner und Miriam Scharler vom Kriseninterventionsteam an Schulen Tirol. (c) ÖOK/emw, Bild in höherer Auflösung

Grenzverletzungen respektieren

Wo passieren Grenzverletzungen, wo beginnt Gewalt? Gewaltschutz- und Präventionsexpertin Sandra Fiedler ging diesen Fragen zu Beginn des zweiten Teils des Symposiums mit den Teilnehmer:innen nach. Die Unterscheidung „Grenzverletzung – Übergriff - rechtlich relevante Gewalt“ war ein weiteres wichtiges Thema, bevor die Expertin wesentliche Punkte konsequenten Handelns darlegte. Grundsätzlich sollten Schüler:innen immer die Möglichkeit zu „Choice-voice-exit“ haben, also entscheiden können, ob sie sich in eine Situation begeben, die Möglichkeit und Ermutigung bekommen, gemachte Erfahrungen anzusprechen und stets einen Ausweg haben, Situationen verlassen zu können.

Tabuthema Trauer

„Möglichst offen altersadäquat über Trauer reden und enttabuisieren“, so das Anliegen von Clemens Paulovics, Bildungsbereichsleiter der Österreichischen Ordenskonferenz und ausgebildeter Trauerbegleiter, der den dritten Workshop des Symposiums über Tod und Trauer an Schulen gestaltete. Kinder vor Trauer zu „schützen“ verhindere, dass sie früh Resilienz für Trauererfahrungen aufbauen. Schulen als immer wichtiger und zeitintensiver werdende Lebensräume junger Menschen können einen guten Rahmen für Erfahrungsaustausch bieten und gerade Katholische Schulen hätten ohnedies einen besonderen Auftrag, Menschen in ihrer Ganzheit – und damit auch in ihrer Trauer – zu begleiten.

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Das Bildungshaus St. Michael in Matrei am Brenner wurde erst vor kurzem generalsaniert. (c) ÖOK/emw, Bild in höherer Auflösung

„Pädagogik der Hoffnung“

Wie wesentlich es ist, gerade angesichts von Krisen und einer sich mancherorts breitmachenden Stimmung der Resignation, in der Schule einen „Grundton der Hoffnung“ zu pflegen, führte der abschließende Vortrag von Marie-Theres Igrec, Theologin und Referentin für Katholische Privatschulen im Interdiözesanen Amt für Unterricht und Erziehung, vor Augen. Der Vortrag beleuchtete das breite theologische Spektrum des biblischen Kernthemas, gab Impulse zur persönlichen „hoffnungsvollen Lebensgestaltung“ und führte in die praktische Relevanz einer positiven „Pädagogik der Hoffnung“ ein.

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Gruppenarbeiten unter den Teilnehmenden erleichterten die Auseinandersetzung mit den manch schweren Themen. (c) ÖOK/emw, Bild in höherer Auflösung

Rahmenprogramm des heurigen Symposiums waren unter anderem ein Kamingespräch mit der Innsbrucker Schulamtsleiterin Maria Plankensteiner-Spiegel und ein Besuch des Schulzentrums der Barmherzigen Schwestern an der Kettenbrücke in Innsbruck.

[Clemens Paulovics, Elisabeth Mayr-Wimmer]

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