Trauer um Sr. Maria Elisabeth Göttlicher

Am 04. Februar ist Sr. Maria Elisabeth Göttlicher, die sich jahrzehntelang mit all ihrer Kraft und mit viel Herz für die Ordensgemeinschaften, die Ordensschulen und besonders für den Schulverein St. Ursula, eingesetzt hat, verstorbenSie hatte sehr viele Leitungsfunktionen im Orden und in der Schule inne und war von 2000 bis 2008 Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs.

  Sr. Maria Elisabeth Göttlicher

Sr. Maria Elisabeth Göttlicher (1933-2022) war von 2000 bis 2008 Präsidentin der Vereinigung von Frauenorden Österreichs. (c) zvg

Sylvia Göttlicher kam am 12. September 1933 als erste von Zwillingsmädchen in Wien zur Welt. Die Familie lebte in Wien-Hernals, wo Sylvia und ihre Zwillingsschwester Maria auch zur Grundschule gingen. Ab der fünften Klasse besuchten sie die Schule der Ursulinen in der Gentzgasse, wobei Maria nach der zweiten Klasse in die Hotelfachschule wechselte. Sylvia schloss alle drei Jahrgänge ab und arbeitete zudem aktiv in der katholischen Mittelschuljugend mit.

Nach der Schule machte Sylvia ein Praxisjahr im Sanatorium Hera. Während dieser Zeit fasste sie den Entschluss, Ursuline zu werden. Im Interview mit dem „Sonntag“ erzählte sie dazu, dass sie die Idee  „wie aus heiterem Himmel traf“. Zuerst wollte sie nichts davon wissen, aber der Gedanke ließ sie nicht mehr los.

Erstes Gelübde in Frankreich, Studium in Wien

Vor ihrer Familie hielt sie ihre Berufung zunächst noch geheim, da hier Widerstand zu erwarten war. 1950 ging sie nach Beaugency in Frankreich. Ihrer Familie sagte sie, sie wolle ihr Französisch verbessern, doch eigentlich wollte sie das Ordensleben der Ursulinen kennenlernen. Noch in Frankreich legte sie ihre ersten Gelübde ab und kehrte drei Jahr später als „Sr. Maria Elisabeth“ nach Wien zurück.

Dort begann sie ihr Lehramtstudium in Deutsch, Geschichte und Politischer Bildung, das sie mit dem Doktorat abschloss. Sie studierte darüber hinaus in Rom Ordensspiritualität, Kunstgeschichte und Theologie. Nach dem Studium arbeitete sie zunächst als Lehrerin, eingesetzt in Schule und Internat.

Zur Leiterin gewählt

Von 1969 bis 1993 war sie Direktorin von St. Ursula in Wien-Mauer und hat in verschiedenen Arbeitsgemeinschaften des BMUK für Schulversuche das österreichische Schulwesen mitgestaltet. Für ihre Verdienste wurde sie mit dem Titel Hofrätin geehrt. 2000 wurde unter ihrer Leitung der Schulverein St. Ursula gegründet, deren Obfrau sie wurde. Bis 2015 blieb sie in dieser Position. 

Auch im Orden der Ursulinen wurde sie in die Leitung geholt: 12 Jahre lang leitete sie die österreichische Provinz. 2000 dann der nächste Schritt: Von den österreichischen Ordensoberinnen wurde sie zur Präsidentin der Vereinigung von Frauenorden Österreichs gewählt und übte die Funktion bis 2008 aus.

Mit Freude, Einsatz und Energie

Unermüdlich, herzlich, wissbegierig und offen, so wird Sr. Maria Elisabeth von ihren Mitschwestern und WegbegleiterInnen beschrieben. Wohin sie kam, was sie auch machte, immer standen die Menschen, vor allem die SchülerInnen, im Mittelpunkt: Mit Freude, Einsatz und Energie arbeitete sie daran, die Schulstandards zu verbessern. 

Sie starb am Freitag, 04. Februar 2022 nach langer Krankheit. Sie wurde 88 Jahre alt und stand im 65. Jahr ihrer Ordensprofess. Die Verabschiedung findet am 09. Februar um 09.00 Uhr im Friedhof St. Martin /Luegerstraße statt.

[elisabeth mayr]

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