Friedensgebet der Religionen

Friedensgebet der Religionen

Auch 2024 fand in der Weltgebetswoche für die Einheit der Christ:innen am BildungsCampus Flora Fries das traditionelle Friedensgebet der Religionen statt.

 Eine bunte Mischung an Menschen traf sich am 24.1.2024 in der Schulkapelle, um gemeinsam für den Frieden in der Welt zu beten: Unter den Gästen durften wir die ehmaligen Leiterinnen des BC Flora Fries, MMag. Sr. Karin Kuttner und Mag. Maria Schelkshorn-Magas, die pensionierten Direktorinnen Dr. Annette Höfferl und Charlotte Weinwurm, die katholischen Fachinspektoren Mag. Andreas Niedermayr und Mag. Irene Pfleger, die Leiterin des islamischen Schulamts Carla Amina Baghajati, Pfarrer Sami Ucel von der syrisch-orthodoxen Gemeinde, unseren buddhistischen Freund Thomas Fiedler von der Plattform für Interreligiöse Begegnung und die evangelische Pfarrerin A.B. Mag. Edith Schiemel begrüßen. Wir haben uns sehr über den Besuch der neuen Abteilungsleiterin der VOSÖ für Pädagogik und Bildung, Mag. Elisabeth Steinklammer gefreut. Unsere aktuellen Leiterinnen, zahlreiche Kolleg:innen, Schul- und Klassensprecher:innen aus allen Schulen am Campus füllten die Kapelle bis auf den letzten Platz. Ganz besonderer Dank gilt der Mazltov-Kapelle, die das Gebet in bewährter Treue mit wunderbarer Musik umrahmte.

Über zwanzig Jahre ist die Tradition schon alt, dass wir uns im Rahmender Gebetswoche für die Einheit der Christen hier in der Schulkapellezum Friedensgebet versammeln. Leider hat sich das gemeinsame Betenund Bitten um Frieden nicht erübrigt – im Gegenteil!
Der sogenannte Weltfriedensindex verweist darauf, dass seit Beginn des 21. Jahrhunderts noch nie so viele Menschen Opfer von Krieg und Gewalt wurden, wie derzeit. Neben den Kriegsherden in der Ukraine und in Israel/Palästina forderte z.B. der Bürgerkrieg in Äthiopienunzählige Opfer. Jetzt könnte man fragen: warum kommen wir dann seit zwanzig Jahren hier zusammen und beten um den Frieden – ist das nicht umsonst?
Wir sind zutiefst davon überzeugt, dass es nicht umsonst ist, sondern gerade im Gegenteil dringend notwendig! Wenn wir hier als Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen friedlich zusammenkommen, um zu beten und zu singen und Stille zuhalten, weil uns angesichts der Nachrichten und Bilder, die uns erreichen, die Worte fehlen, drücken wir aus, dass wir unsere Sorge und Angst vor Gott bringen wollen und ihn um Kraft und Mut zur Erneuerung bitten wollen!
Als Motto des heurigen Friedensgebets am Bildungscampus Flora Frieshaben wir ein Wort von Papst Franziskus aufgegriffen: Gottes Gerechtigkeit ist Barmherzigkeit und ihre Frucht ist der Friede. Wir sind aufgefordert: „Gerechtigkeit zu üben – und zwar nicht mit der Härte derer, die urteilen und verurteilen und die Menschen in Gut und Böse einteilen, sondern mit der Barmherzigkeit derer, die aufnehmen, indem sie die Wunden und Schwächen ihrer Schwestern und Brüder teilen.“

Gütiger Gott, wir sehnen uns danach, miteinander in Frieden zu leben. Wenn Egoismus und Ungerechtigkeit überhandnehmen, wenn Gewalt zwischen Menschen ausbricht, wenn Versöhnung nicht möglich erscheint, bist du es, der uns Hoffnung auf Frieden schenkt und uns zu Friedensstifter:innen beruft.
Gütiger Gott, wir sehnen uns danach, miteinander in Frieden zu leben. Wenn Unterschiede in Sprache, Kultur oder Glauben uns vergessen lassen, dass wir deine Geschöpfe sind und dass du uns die Schöpfung als gemeinsame Heimat anvertrauthast, bist du es, der uns Hoffnung auf Frieden schenkt und uns zu Friedensstifter:innen beruft.
Gütiger Gott, wir sehnen uns danach, miteinander in Frieden zu leben. Wenn Menschen gegen Menschen ausgespielt werden, wenn Macht ausgenutzt wird, um andere auszubeuten, wenn Tatsachen verdreht werden, um andere zu täuschen, bist du es, der uns Hoffnung auf Frieden schenkt und uns zu  Friedensstifter:innen beruft.
Gütiger Gott, wir sehnen uns danach, miteinander in Frieden zu leben. Wenn wir einander nicht mehr zuhören, wenn wir nur unsere eigene Meinung sehen und gelten lassen, wenn wir andere Brüder und Schwestern aus Egoismus nicht mehr sehen bist du es, der uns Hoffnung auf Frieden schenkt und uns zu Friedensstifter:innen beruft.
Gütiger Gott, wir sehnen uns danach, miteinander in Frieden zu leben. Wenn sinnlose Konflikte und Kriege überhandnehmen, wenn nur mehr Waffen sprechen und Menschen getötet werden, bist du es, der uns Hoffnung auf Frieden schenkt und uns zu Friedensstifter:innen beruft.
Gütiger Gott, wir sehnen uns danach, miteinander in Frieden zu leben. Wenn Trostlosigkeit, Sinnlosigkeit, Trauer und Leid überhand nehmen, wenn wir Menschen das Schöne nicht mehr erkennen können, wenn wir das Gute in jedem Menschen nicht mehr sehen, bist du es, der uns Hoffnung auf Frieden schenkt und uns zu Friedensstifter:innen beruft.
Gütiger Gott, wir sehnen uns danach, miteinander in Frieden zu leben. Wenn die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird, wenn Menschen keine Möglichkeit für ein gutes Leben in Frieden haben, wenn Mutlosigkeit überhandnimmt, bist du es, der unsHoffnung auf Frieden schenkt und uns zu Friedensstifte:rinnen beruft.
Gütiger Gott, wir sehnen uns danach, miteinander in Frieden zu leben. Lehre uns, gerecht und fürsorglich miteinander umzugehen und jeder Form von Gewalt gegen andere Menschen zu widerstehen. Schenke uns mutige Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen und die Wunden heilen, die Hass und Gewalt an Leib und Seele hinterlassen. Lass uns die richtigen Worte, Gestenund Mittel finden, um den Frieden zu fördern. In welcher Sprache wir dich auch als„Gott“, „Messias“, „Bruder des Friedens“ bekennen, lass unsere Stimmen laut vernehmbar sein gegen Gewalt und gegen Unrecht und für eine friedliche Welt.

Nach: Sr. Mary Grace Sawe aus Kenia

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